Gunung Kawi – Die Königsgräber

Viele Menschen kommen auf die indonesische Insel Bali, um ihren spirituellen Horizont zu erweitern. Schließlich lockt das Inselparadies nicht nur mit seinen atemberaubend schönen Stränden, den sattgrünen Reisterrassen und der wundervollen Gastfreundlichkeit der Einheimischen.

Auch kulturell hat Bali einiges zu bieten. Diejenigen, die eine besonders idyllische Umgebung suchen und dabei auch spirituell angesprochen werden möchten, sollten unbedingt die Königsgräber Gunung Kawi besuchen. Diese zählen zweifelsfrei zu den beeindruckensten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel, weshalb sie nicht ausgelassen werden sollten.

Wo liegen die Königsgräber Gunung Kawi?

Zu finden sind die Königsgräber von Gunung Kawi nördlich von Ubud in einem Tal, durch welches der Fluss Pakerisan fließt. Die Gräber befinden sich in dem kleinen Ort Tampaksiring. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch der Tempel Tirta Empul. Auch lässt sich ein Ausflug zum Gunung Kawi aufgrund der günstigen Lage ideal mit einem Besuch der Reisterrassen in Tegalalang verbinden, da diese direkt auf der Strecke liegen. In der Nähe befindet sich außerdem die Elefantenhöhle Goa Gajah.

Besonders einfach lässt sich Gunung Kawi von Ubud im Hochland von Bali aus erreichen. Von diesem kulturellen Zentrum der Insel liegen die Königsgräber nur etwa 15 Kilometer entfernt. Abhängig von der Verkehrssituation dauert die Anfahrt zwischen 30 und 45 Minuten.

Sinnvoll ist es demnach, mit einem Roller oder einem Taxi zu den Königsgräbern aufzubrechen. Daneben werden jedoch selbstverständlich auch zahlreiche geführte Touren zu der Sehenswürdigkeit von Ubud und weiteren Orten aus angeboten.

Die Anlage Gunung Kawi

Angekommen bei Gunung Kawi ist ein Parkplatz oberhalb des Flusslaufes zu finden. Die Königsgräber liegen darunter und sind über eine lange Treppe zu erreichen. Die Gräber sind in Gruppen auf beiden Seiten des Flusses angelegt. Die Anlage umfasst insgesamt neun Felsnischen, in denen sich die Gräber befinden, mit einer Höhe von über sieben Metern.

Gräber auf beiden Seiten des Flusses

Nach dem Hinabsteigen der Treppe kann man in zwei Richtungen gehen. Die ersten vier Schreine beziehungsweise Gräber sind auf der linken Seite zu finden. Auf der rechten Seite befindet sich eine Brücke, die es erlaubt, den Fluss zu überqueren. Die linksgelagerten Gräber sind den Familienmitgliedern gewidmet, die keinen allzu großen Einfluss hatten.

An dem gegenüberliegenden Ufer können die wichtigsten Königsgräber bestaunt werden. Hier befinden sind fünf Monolithen in der typischen Meru-Form. Gleichzeitig gibt es besondere Nischen, die mit Rundbögen verziert sind. Eine Legende besagt,  dass diese durch die Nägel des Riesen Kebo Iwo in die Felsen gekratzt wurden.

In direkter Nähe der Monolithen kann man außerdem eine alte Mönchsklause entdecken. Deren Besichtigung ist ebenfalls überaus lohnenswert, da diese ein Stück der Frühgeschichte von Bali darstellt. Die Mönchsklause darf lediglich barfuß betreten werden.

Zu Ehren der Königsfamilie

Die Gräber und Schreine, die bei Gunung Kawi besichtigt werden können, haben ihren Ursprung im 11. Jahrhundert. Erbaut wurden diese zu Ehren der Familie des Königs Anak Wungsu, welche im 10. Jahrhundert regiert hat – genauer gesagt für seinen Vater, den König Udayana, seine Mutter Mahendradatta, und seine Geschwister Marakata und Airlanga.

In den Gräbern befinden sich jedoch nicht die sterblichen Überreste der Familie. Damit stellen sie keine Gräber im eigentlichen Sinne dar, sondern vielmehr beeindruckende Gedenksteine.

Ein Tempel darf nicht fehlen

Auf dem Gelände der Königsgräber ist außerdem der Tempel Gunung Kawi zu finden, welcher der Anlage somit ihren Namen verleiht. Hier haben nicht nur die gläubigen Balinesen Zutritt, sondern ebenfalls Touristen. Im Übrigen werden die Gunung Kawi Königsgräber oft auch Gunung Kawi Tampaksiring genannt – Tampaksiring ist dabei das Dorf, in welchem sich die Gräber befinden.

Für lange Zeit sind die Königsgräber in Vergessenheit geraten. Erst im Jahr 1920 wurden sie wiederentdeckt. Wie die Grabanlage genau entstanden ist, kann nur vermutet werden, denn genaue Details dazu sind nicht überliefert. Sicher ist jedoch, dass die Königsgräber selbst und auch die paradiesische Landschaft, in welcher diese eingebettet sind, einen Besuch wert sind.

Die beste Zeit für einen Besuch von Gunung Kawi

Idealerweise sollte man Gunung Kawi erst am späten Nachmittag oder schon in den frühen Morgenstunden besuchen. Zu diesen Zeiten herrscht keine allzu große Hitze und auch das Licht trifft besonders schön auf die Felsnischen.

Die meisten Touristen besuchen die Sehenswürdigkeit um die Mittagszeit, so dass außerhalb der Stoßzeiten die Möglichkeit besteht, die spirituelle und einzigartige Atmosphäre in Ruhe und abseits der großen Touristenströme zu genießen. Für den Besuch der Anlage sollte man rund 1,5 bis zwei Stunden einplanen. Diese Zeit reicht aus, um Gunung Kawi ausführlich zu erkunden.

Königsgräber inmitten idyllischer Kulisse

Jedoch sind nicht nur die Königsgräber selbst überaus reizvoll, sondern ebenfalls die Landschaft, welche diese umgibt. Es ist daher in jedem Fall lohnenswert, nach der Besichtigung noch einen Spaziergang über die Reisterrassen zu unternehmen und sich von dieser ganz besonderen Kulisse in den Bann ziehen zu lassen.

Fazit: Lohnt sich ein Besuch von Gunung Kawi?

Die in eine wunderschöne Landschaft eingebetteten Gräber inkl. Tempel sind allemal einen Besuch wert. Das satte Grün sorgt für eine verwunschene Atmosphäre rund um die geschichtsträchtige Anlage und lädt ein zu einem besonderen Ausflug in natürlicher Umgebung. Die aufwändig in den Fels geschlagenen und reichlich verzierten Grabmale sind zum Teil stark verwittert und strahlen dadurch eine mystische Magie aus. Wer Lust auf historisch-kulturelle Monumente und reichlich Natur hat, sollte die Anlage Gunung Kawi keinesfalls verpassen.

Ähnliche Artikel