Jatiluwih Reisterrassen

Die weitläufigen Jatiluwih Reisterrassen gehören zu den schönsten Sehenswürdigkeiten auf Bali. Trotzdem ist die Anzahl der Touristen, die sich auf den Weg zu den spektakulär angelegten Reisfeldern machen, noch überschaubar. Somit bieten sie sich als spannendes Ausflugsziel für Reisende an, die Lust auf Ruhe und viel sattes Grün haben.

Wo liegen die Jatiluwih Reisterrassen?

Zu finden sind die Jatiluwih Reisterrassen in Zentral-Bali im Hinterland der Insel. Sie liegen der Nähe der Hauptverbindungsstraße zwischen Denpasar und Singaraja, der ehemaligen Hauptstadt im Norden der Insel.

Jatiluwih ist von Kuta circa 55 Kilometer entfernt. Als Fahrtzeit mit dem Auto sollte man von dort aus rund eine Stunde und 45 Minuten einplanen. Die Entfernung zwischen Jatiluwih und Ubud beträgt rund 40 Kilometer. Die Reisterrassen sind im Übrigen nicht die einzigen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Jatiluwih, die einen Besuch wert sind. Empfehlenswert sind beispielsweise ebenfalls die Zwillingsseen Danau Tamblingan und Danau Buyan im Norden des Vulkans Batukaru sowie der Tempel Pura Luhur Batukaru.

Es stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, um den Weg nach Jatiluwih anzutreten. Mit dem Roller wird allein die Anfahrt zu einem wahren Erlebnis. Die Reisterrassen befinden sich nämlich am Fuße des Vulkans Batukaru, so dass man über die kurvigen Straßen mit beeindruckenden Ausblicken belohnt wird. Allerdings sollte man für die Anreise mit dem Roller ein wenig mehr Zeit einkalkulieren. Von Ubud aus benötigt man für den Weg dann circa zwei Stunden.

Die beeindruckende Landschaft der Jatiluwih Reisterrassen

Übersetzt aus dem Balinesischen bedeutet Jatiluwih „wunderschön“ – besser kann man die Reisterrassen tatsächlich nicht beschreiben. Diese wurden kunstvoll in den Hang des Vulkans Gunung Batukaru eingearbeitet. Die Reisfelder liegen auf einer Höhe von etwa 700 Metern. Für die Anlage war es nötig, den Boden aufzuklopfen und die Schleusen und Kanäle für das komplexe Bewässerungssystem in die beeindruckende, von Hügeln geprägte Landschaft zu integrieren.

Wandern durch die Reisterrassen

Im Rahmen einer entspannten Wanderung lässt sich besonders gut in die Magie der saftig grünen Reisfelder eintauchen. Die Jatiluwih Reisterrassen verfügen dafür über unterschiedliche Wanderwege, welche in ihrer Dauer und Länge variieren.

Für diejenigen, die nur wenig Zeit für ihren Besuch der Reisterrassen haben, ist beispielsweise der „Tourist Walk“ die perfekte Wahl. Diese kurze Wanderung nimmt lediglich 15 Minuten in Anspruch. Ist jedoch mehr Ausdauer und Zeit vorhanden, ist eine längere Entdeckungstour durch die Reisterrassen in jedem Fall empfehlenswert. Die längsten Wanderwege weisen eine Länge von rund acht Kilometern auf.

Jatiluwih Reisterrassen mit beeindruckender Aussicht

Im Übrigen sind in den Reisterrassen nicht nur Reispflanzen zu finden. An den Seiten der Wege wachsen außerdem Zitronengas, Chilisträucher, Bohnen und Kakaobäume. Richtet man den Blick auf den Horizont, eröffnet sich ein atemberaubendes Panorama. Dieses zeichnet sich aus durch abwechselnde abgeerntete, gelb-braune und sattgrüne Reisfelder.

Auf den Felndern kann man immer wieder Reisbauern bei ihrer Arbeit zu beobachten. Die Bauern versetzen dabei beispielsweise die Pflanzen oder bessern die Wasserkanäle aus. Blickt man nach Süden, kann man bei klare Sicht sogar das Meer entdecken. Die Sicht gestaltet sich in der Regel am Vormittag am besten, danach hüllen sich die Hänge des Vulkans häufig in Nebelschwaden.

Für einen Besuch der Jatiluwih Reisterrassen zahlt man ein geringer Eintrittspreis von umgerechnet circa 1,30 Euro. Nach der Wanderung durch die Reisterrassen empfiehlt sich eine Stärkung in einem der vorhandenen Warungs.

Das besondere Flair der Reisterrassen von Jatiluwih

Die Reisterrassen von Jatiluwih zeichnen sich dadurch aus, dass sie weitaus weniger von Touristenmassen überlaufen sind als andere Reisfelder. An den Reisterrassen von Tegalalang, welche näher an Ubud liegen, ist beispielsweise deutlich mehr los. Auch wird in Jatiluwih auf unzählige Souvenir-Shops, Cafés, Restaurants und Hotels bei den Reisterrassen verzichtet, wodurch sich diese noch sehr ursprünglich zeigen. Daneben handelt es sich bei den Reisfeldern von Jatiluwih um die größten in ganz Bali. Ihre Fläche beträgt rund 600 Hektar.

Teil des Weltkulturerbes

Gemeinsam mit vier weiteren Reisanbaugebieten auf Bali zählen die Jatiluwih Reisterrassen seit dem Jahr 2012 indirekt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Indirekt deshalb, weil die UNESCO nicht die Reisfelder selbst, sondern die fünf bedeutenden Subak-Landschaften auf Bali in die Welterbeliste aufgenommen hat.

Unter Subaks werden dabei Bewässerungsgenossenschaften verstanden, welche bereits seit dem 9. Jahrhundert auf Bali existieren. Diese Genossenschaften sind seitdem für die Bewirtschaftung der Reisterrassen zuständig sind. Für jeden Bauer, dessen Reisfeld an eines der Bewässerungssysteme angrenzt, besteht die Pflicht, Mitglied der Subak zu werden.

Um die weitläufigen Reisterrassen zu bewässern, wird mithilfe von Schleusen, Dämmen und Kanälen gearbeitet. Das Wasser wird aus den Bergen über ihre Hänge ins Tal geleitet, von wo aus es dann zu den Feldern transportiert wird. So wird die Bewässerung der Reisfelder auch in der Trockenzeit gewährleistet und der Reis kann im Jahr bis zu drei Mal geerntet werden.

Grundsätzlich besteht zwischen dem Reisanbau auf der Insel und den religiösen Zeremonien und Riten eine enge Verbindung. So wird der Schutzgöttin des Reis, Dewi Sri, sowohl in kleinen Schreinen auf den Feldern als auch in großen Tempelanlagen Ehre erwiesen. Der Zeitpunkt für die Ernte und die Aussaat des Getreides wird ebenfalls durch religiöse Kriterien bestimmt.

Fazit: Lohnt sich ein Besuch der Jatiluwih Reisterrassen?

Reisterrassen gehören auf Bali zu beliebten Sehenswürdigkeiten und tollen Fotomotiven. Die Jatiluwih Reisterrassen stellen hier keine Ausnahme dar. Sie werden oftmals sogar als die schönsten Reisterrassen der Insel bezeichnet. Wenn man ohnehin in der Nähe ist, sollte man sich die Schönheit dieser Reisfelder nicht entgehen lassen. Viele Reisende nutzen die Gelegenheit nur, um ein paar Fotos zu schießen. Dies ist der Vorteil für Besucher, die in Form einer Wanderung tiefer in die Jatiluwih Reisterrassen eintauchen wollen. Hier kann man entspannt mit toller Aussicht zwischen Reisfeldern und exotischen Pflanzen wandern.

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