Lovina – Entspannung in Balis Norden

Der Name Lovina setzt sich aus den Worten Love und Ina (balinesisch für Mutter) zusammen und könnte somit als Liebe zum Mutterland, also der Heimat interpretiert werden. Für Individualtouristen und Familien ist Lovina ein tolles Ziel, um den entspannten Vibe des Norden Balis zu genießen. Die Gegend ist bekannt für ihre schwarzen Sandstrände, Korallenriffe, die zum Schnorcheln einladen und Delfine, die hier ihre Bahnen vor der Küste ziehen. Partytouristen und Surfer findet man in Lovina eher nicht.

In diesem Beitrag wollen wir klären, warum und für wen sich ein Besuch in Lovina im schönen Norden Balis lohnt.

Wo liegt Lovina?

Das mit so viel Nationalstolz benannte Lovina liegt an der Nordküste der indonesischen Insel Bali im Kreis Buleleng. Hier suchen Reisende eher Tranquilität statt Party. Im Vergleich zu den Touristenzentren rund um Kuta und Legian ist es hier sehr viel ruhiger als im Süden der Insel. Das bezieht sich nicht nur auf das Nachtleben, sondern auch auf das Meer. Die langen braunschwarzen Sandstrände sind zwar nicht unbedingt paradiesisch schön, aber dafür ist es hier ruhig und man kann bei Flut entspannt baden und schwimmen. Im Süden Balis machen einem da doch schon mal der starke Wellengang, die Strömung oder das Korallenriff einen Strich durch die Rechnung.

Der Ferienort, der gar kein Ort ist

Lovina wird oft als Ferienort bezeichnet, ist aber eigentlich ein Zusammenschluss von sieben Gemeinden und bildet damit die größte Urlaubsregion an der Nordküste Bali’s. Hier sind über die letzten Jahrzehnte die Dörfer Kalibukbuk, Temukus, Anturan, Pemaron, Tukad Mungga, Banyualit und Kaliasem zu „Lovina“ zusammengewachsen. Die Region ist bereits seit den 80er Jahren auf dem Radar der Touristen.

Kalibukbuk wird hierbei als Zentrum Lovina’s interpretiert und ist ein lebendiger Ort mit guter Infrastruktur und entspannter Atmosphäre, der sich seinen ursprünglichen Fischerdorf-Charme bewahrt hat. Der insgesamt rund zehn Kilometer lange Küstenstreifen namens Lovina liegt zwischen Singaraja – der zweitgrößten Stadt Bali’s nach Denpasar – und dem kleinen Städtchen Seririt im Westen.

Aktivitäten in Lovina

Strand, Schnorcheln und Tauchen

In Lovina selbst stehen bei vielen Urlaubern in erster Linie Strandbesuche, Schnorcheln und Entspannung auf der Tagesordnung. Auch Tauchen ist möglich, doch wird man dafür von den ansässigen Tauchschulen in weiter entfernte Gebiete, wie zum Beispiel zur Insel Menjangan im Nationalpark Taman Nasional Bali Barat, zum Wrack der USAT Liberty vor Tulamben oder nach Amed gebracht.

Delfin-Watching

In Lovina wird an jeder Ecke „Dolphin-Watching“ von lokalen Fischern angeboten. Dafür wird man mit dem Boot aufs Meer hinausgefahren, um die Meeressäuger zu betrachten, die hier vor der Küste residieren. Diese Art von Touristenattraktion ist allerdings mit sehr kritischen Augen zu betrachten, da die Tiere durch die Boote in ihrem natürlichen Lebensraum gestört und im schlimmsten Fall sogar verletzt werden. Delfine und Wale sind sehr geräuschempfindlich und die lauten Motorboote schaden ihnen. Außerdem werden die Tiere bei der Tour regelrecht gejagt. Beides führt zu großem Stress seitens der Tiere, welcher zu Verhaltensauffälligkeiten und Krankheiten führen kann. Wenn man Glück hat, sieht man die springenden Delfine auch vom Strand aus.

Sehenswürdigkeiten um Lovina

Tempel Pura Dalem Jagaraga

30 Minuten von Lovina entfernt liegt der Pura Dalem Jagaraga, der Tempel der Toten. Er thematisiert den geschichtlichen Hintergrund des Krieges gegen Holland. An den Tempelwänden findet man Malereien von Holländern auf Bali. Zu sehen sind die, mit langen Nasen dargestellten, Europäer beim Autofahren, auf Booten und Fahrrädern. Dazwischen ist das typische Leben der Balinesen abgebildet: Einheimische beim Fischen, Drachen steigen lassen oder beim Klettern auf eine Palme.

Heiße Quellen

Nur 20 Fahrminuten von Lovina entfernt findest du die Banjar Hot Springs von Buleleng. Die heiligen Becken liegen inmitten eines tropischen Gartens und sind mit schwefelhaltigem Quellwasser vulkanischen Ursprungs gefüllt. Die Warmwasserpools sollte man aus Respekt vor den Einheimischen, die hier gerne baden, nur in längerer Badebekleidung betreten.

Buddhistisches Kloster

Nicht weit von den Hot Springs entfernt liegt Balis einziges buddhistisches Kloster „Brahma Vihara Arama“. Das in den 60er und 70er Jahren mit thailändischer Unterstützung erbaute Gotteshaus vereint den buddhistischen Architekturstil mit typisch balinesischen Elementen. Die terrassenförmige Anlage am Fuße eines Berges schließt einen schön angelegten Klostergarten mit Seerosen- und Lotusteich ein, der einen ruhigen, meditativen Ort für Mönche und Besucher bietet. Vom hinteren Teil des Klosters hat man einen tollen Panoramablick über die Küstenlandschaft von Lovina und das Meer. Im Tempel findet man eine Miniatur-Version des großen, archäologisch relevanten Tempelkomplexes Borobudur auf Java. Der Eintritt ist zwar kostenlos, doch es wird eine Spende erwartet. Einlass wird nur mit einem Sarong bekleidet gewährt, welchen man am Eingang ausleihen kann.

Sing-Sing-Wasserfall

Vom Dorf Temukus in Lovina aus führt ein Pfad zum „Air Terjun Singsing“. Nach 20 Minuten Fußmarsch erreicht man den beeindruckenden Wasserfall Sing-Sing inmitten von sattem grünen Dschungel. Hier fällt das Wasser aus zehn Metern Höhe in ein natürliches Felsbecken.

Secret Garden of Sambangan

Etwa 30 Minuten von Lovina entfernt befindet sich der Secret Garden of Sambangan. Ein Naturspielplatz mitten im Regenwald. Hier findet man natürliche Wasserrutschen, Schwimmbecken und Sprungtürme in schwindelerregenden Höhen. Gemeinsam mit einem Guide, der bei diesem waghalsigen Unterfangen für Sicherheit sorgt, kann man sich in die Tiefe stürzen. In der Nähe liegt auch der schöne Aling Aling Wasserfall, bei dem das Wasser über spektakuläre 30 Meter in die Tiefe stürzt. Da er heilig ist, darf hier allerdings nicht gebadet werden.

Singaraja

Etwa acht Kilometer östlich von Lovina liegt die Kreishauptstadt Singaraja. In der ehemaligen Hauptstadt Balis kann man authentisches, asiatisches Großstadtflair erleben. Um so richtig in das balinesische Leben einzutauchen, besucht man am besten den Markt „Pasar Banyuasri“. Er ist täglich von 17 bis 22 Uhr geöffnet und bietet alles, was man für das tägliche Leben so braucht. Hier kann man die Kultur auf sich wirken lassen und fremde Gerüche einsaugen. Im „Buleleng Museum“ lernt man einiges über die Geschichte von Nordbali und sieht Palmblatt-Manuskripte namens Lontar, welche einst das wichtigste Text-Medium Südostasiens waren.

Fazit: Für wen lohnt sich eine Reise nach Lovina?

Die Küstenregion um Lovina ist die ideale Anlaufstelle für Ruhe-Suchende, Strandurlauber und Familien mit Kindern. Doch auch Leute, die gerne ein bisschen was sehen und erleben wollen, kommen hier auf ihre Kosten. Alle genannten Ausflugsziele sind in weniger als einer Stunde von Lovina aus erreichbar und können aufgrund der Nähe zueinander miteinander kombiniert werden.

Taucher und Schnorchler sind hier ebenso gut aufgehoben, wobei es für sie durchaus spannendere Gebiete auf Bali gibt, wie zum Beispiel vor Amed oder Nusa Lembongan. Alles in allem kann man sagen, dass sich Lovina für jeden lohnt, der einen gemütlichen, entspannenden Urlaub verbringen möchte und sich trotzdem nicht langweilen will.

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