Tauchen rund um Nusa Lembongan und Nusa Penida

Manta-Rochen

Die üppige Exotik von Bali erstreckt sich von den Vulkanspitzen im Landesinneren bis hinunter zu den bunten Korallenriffen vor der wunderschönen Küste. Dank dieser atemberaubenden Unterwasserwelt ist Bali besonders bei erfahrenen Tauchern beliebt und bietet sich gleichermaßen für erste Taucherfahrungen im Urlaub an. Neben den Weltklasse-Tauchspots vor dem Festland sorgen vor allem die Tauchgebiete vor der kleinen, südöstlich gelegenen Inseln Nusa Lembongan und Nusa Penida für entspanntes Insel-Feeling mit unvergesslichen Tauchererlebnissen. Im kristallklaren Wasser vor Nusa Penida trifft man beim Schnorcheln und Tauchen mit etwas Glück anmutige Mantarochen und seltene Mondfische (Mola Molas).

Tauchplätze für Fortgeschrittene und Anfänger

Die drei vorgelagerten Inseln Nusa Penida, Nusa Lembongan und Nusa Ceningan liegen an der Lombok-Straße, die zwischen Bali und Lombok verläuft. Diese Straße ist bis zu 40 km breit und bis zu 250 Meter tief und verbindet den Indischen mit dem Pazifischen Ozean. Das heißt hier herrscht viel Strömung, denn das Wasser fließt durch einen relativ engen Bereich von einem Ozean zum anderen. Daher empfiehlt es sich, beim Tauchen in dieser Meeresstraße schon etwas Erfahrung mitzubringen. Die herausfordernden Bedingungen werden aber mit spektakulären Tauchgängen belohnt, denn die Region um Nusa Penida ist für ihre überdurchschnittlich große Artenvielfalt bekannt.

Aber es gibt auch hier Tauchplätze, die weniger stark den Strömungen ausgesetzt sind und somit auch für Anfänger geeignet sind. Einige der geschützten Buchten bieten perfekte Bedingungen für die ersten Taucherfahrungen. Desweitern variiert die Strömung je nach Gezeit, Mondphasen und Wetter – erfahrene Tauchguides wählen die entsprechenden Tauchgebiete nach Erfahrungslevel aus.

Tauchen kann man hier das ganze Jahr über, die Mondfisch-Saison ist jedoch nur von Juli bis September. Die Tauchspots werden von Bali (20-40 Minuten Bootsfahrt) oder den drei Inseln aus angefahren. Es lohnt sich aber, mehrere Tage auf einer der idyllischen Inseln zu verbringen, um die Schönheit von Balis Unterwasserwelt zu erkunden.

Buntes Treiben vor Nusa Lembongan

Mit acht Quadratkilometern ist Nusa Lembongan ein beschauliches Inselparadies, auf dem es ruhig und entspannt zugeht. Nur in der Hauptsaison kann es mit den Tagesausflüglern von Bali recht voll an den Hauptattraktionen werden. An der Nordseite findet man schöne weiße Sandstrände, Mangroven und vorgelagerte Korallenriffe mit unzähligen bunten Fischen. Der Rest der Insel ist felsig und mit Gestrüpp bewachsen – hier kann man von spektakulären Klippen die Sonnenuntergänge genießen. Doch das wahre Spektakel spielt sich im kristallklaren Wasser ab – dank der guten Sicht kann man beim Tauchen sowie Schnorcheln viele Meeresbewohner beobachten. In Jungutbatu, dem touristischen Zentrum der Insel, gibt es einige Tauchschulen, Hotels und Restaurants.

Tauchen, wo andere surfen: das Hausriff von Jungutbatu

Das Riff in der großen Bucht von Jungutbatu beginnt östlich der Bali-Hai-Plattform, die als Ausgangspunkt für Banana-Boats dient. Über dem Riff bricht auch eine schöne Welle, die bei Surfern sehr beliebt ist. Der Tauchspot ist ein klassischer, flacher Anfängerplatz, der eine Art Unterwasser-Naturlehrpfad hat und sich perfekt für die ersten Taucherfahrungen eignet – es kann nur über Wasser etwas hektisch hergehen.

Eine bunte Mischung: Mangrove

Einer der drei Tauchspots vor Nusa Lembongan ist Mangrove, der seinen Namen von den ausgedehnten Mangrovenwäldern zwischen Lembongan und Ceningan hat. Unter Wasser befindet sich ein flacher Hang, der auf etwa 30 Meter abfällt und mit riesigen Korallen und Schwämmen übersät ist. Besonders beeindruckend ist hier die Fülle und Vielfalt an Meeresbewohnern, sodass man das Gefühl hat in einem Aquarium zu sein. Da es hier auch Tage mit mäßiger Strömung gibt, eignet sich Mangrove bei entsprechenden Bedingungen auch für Tauchanfänger.

Spektakulär und herausfordernd: die Blue Corner

Die Blue Corner (auch Jurassic Point genannt) ist ein spektakulärer Tauchspot, der nur erfahrenen Tauchern vorbehalten ist. Die starke Strömung kann tückisch sein – zieht jedoch auch viel Großfisch an und so kann man hier in der Saison häufig die bis zu drei Meter großen Mondfische (Mola Molas) beobachten. An der Blue Croner tummeln sich in der Regel viel Fische wie Süßlippen, Haie, große Napoleon-Lippfische, große Thunfische, Marmor- und Adlerrochen, Riesenzitterrochen und andere Meeresbewohner. Und das Wasser ist wie der Name verrät wunderschön blau und klar.

Tauchen vor Nusa Penida

Nusa Penida ist mit ihren 203 Quadratkilometern Fläche die Größte des Inseltrios zwischen Bali und Lombok. Die unerschlossene Insel ist ein wahres Naturparadies, das ganz besonders Taucher und Schnorchler anlockt, denn hier befinden sich die bekannten Tauchspots wie Manta Point und Crystal Bay. Die Auswahl an erstklassigen Tauchspots ist groß, sodass es sich lohnt einige Tage auf der ruhigen, kargen Insel zu verbringen, um ausgiebig die atemberaubende Unterwasserwelt zu erkunden. Es gibt eine kleine Auswahl an Hotels und Homestays sowie einige Restaurants und Tauchschulen, die sich perfekt mit den wechselnden Tauchbedingungen auskennen.

Manta-Point vor Nusa Penida

Beim Tauchen am Manta-Point hat man ist die Sichtung von Mantarochen so gut wie garantiert. Wahrscheinlich träumt jeder Taucher davon, einmal mit diesen anmutigen Riesen unter Wasser zu sein. Mit einer durchschnittlichen Flügelspannweite von drei bis fünf Meter ist die Begegnung mit einem Mantarochen ein unvergessliches Erlebnis. Der Manta-Point an der Südspitze von Nusa Penida ist eine Putzerstation der Rochen, wo sie ihre Haut von winzigen Fischen reinigen lassen. Auch hier herrscht einiges an Strömung, daher wird dieser Tauchgang eher erfahrenen Tauchern empfohlen. Diese wunderschönen Kreaturen, kann man das ganze Jahr über vor Nusa Penida beobachten – nur sind die Sichtweiten in der Regensaison (November bis März) häufig eingeschränkt.

Crystal Bay in Nusa Penida

Die kleine Bucht an der Ostküste von Nusa Penida hat ihren Namen tatsächlich wegen dem kristallklaren Wasser dort! Der Tauchplatz ist anfangs flach, ehe der Untergrund am Ende der Bucht in steile Tiefen abfällt. Neben der tollen Sicht, der beeindruckenden Korallen und der lebendigen Unterwasserwelt ist der Tauchspot auch für Begegnungen mit dem Mola-Mola (Mondfisch), einem der schwersten Knochenfische der Welt, bekannt. Leider muss man selbst in der Hochsaison viel Glück haben, um ihm zu begegnen, denn der Fisch ist scheu.

Bat Cave in Nusa Penida

Der Tauchplatz Bat Cave in der Nähe der Crystal Bay ist etwas, das man nur selten zu sehen bekommt. Bei diesem Tauchgang erlebt man eine außergewöhnliche Kombination aus dem Nervenkitzel des Tauchens und der Erkundung einer Höhle, die nur vom Meer aus zugänglich ist. Um den Eingang zur Höhle zu finden, muss man bis auf 30 Meter tauchen, was bedeutet, dass dieser Tauchgang nichts für unerfahrene Taucher ist. Auf dem Weg zum Höhleneingang kann man Weiß- und Schwarzspitzenhaie begegnen, bevor man in den dunklen Tunnel taucht. Am Ende des Tunnels strahlt das Licht, das aus der Höhle kommt. Dort angekommen fliegen Hunderte von Fledermäusen über die Taucher, was diesen Tauchgang zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.

Gamat Bay – Tauchen im Aquarium

Die geschützte Bucht zählt zu einem der schönsten Tauchplätze von Nusa Penida, die für alle Tauchlevel ein eindrucksvolles Erlebnis bietet. Die Bucht ist ein acht Meter tiefes Plateau, auf dem sich zwischen Hart- und Weichkorallen unzählige bunte Fische tummeln – auch Schildkröten werden hier oft gesehen. Hier herrscht auch wenig Strömung. Am Ende der Bucht fällt das Plateau auf bis zu 40 Meter tief ab. In dieser Steilwand gibt es einige Höhlen und ein reiches Unterwasserleben. Dank dem kristallklaren Wasser sind die Sichtweiten hervorragend und im Blauen kann man mit etwas Glück Mondfische, Rochen und Haie erspähen.

Fazit: Für wen lohnt sich Tauchen vor Nusa Lembongan und Nusa Penida?

Die ruhigen, kleinen Inseln zwischen Bali und Lombock bieten Erholung und Natur pur – vor allem unter Wasser. Die Tauchgebiete zeichnen sich durch kristallklares Wasser und lebendige, intakte Korallenriffe aus. Durch die Lage der Inseln herrscht unter Wasser viel Strömung, was das Tauchen erschwert aber zugleich auch bereichert, denn dadurch sieht man in dieser Meeresstraße viel Großfische wie die seltenen Mondfische (Mola Mola), Mantarochen und Haie.

Die meisten Tauchgebiete eignen sich nur für erfahrene Taucher, doch es gibt auch Plätze, an denen Anfänger ihrer ersten Erfahrungen machen können. Die Infrastruktur ist auf Taucher und Schnorchler ausgerichtet und so findet man eine kleine, aber feine Auswahl an Tauchschulen, Hotels und Restaurants. Außerdem kann man die Tauchgebiete auch von Bali aus bei einem Tagesausflug besuchen.