Surfen im Osten von Bali

Bali lockt dank seiner riesigen Vielfalt gleichermaßen Erholungssuchende, Strandanbeter, Kulturliebhaber, Yogis und auch Sportler an – ganz besonders Surfer. Denn die Insel der Götter ist mit zahlreichen Weltklasse-Surfspots gesegnet. Die meisten Surfer kommen in der Trockenzeit, zwischen April und September, wenn der Wind meist aus östlicher Richtung kommt und große Wellen an der Westküste von Bali brechen. Doch wer den vollen Line-ups entfliehen und etwas Neues entdecken möchte, kommt am besten in der Regenzeit, wenn der Wind dreht und die Surfspots an der Ostküste zum Leben erwachen. Hier zeigt sich Bali den Surfern von seiner abwechslungsreichen Seite: An der Ostküste kann man mit dem Boot zu vorgelagerten Riffen fahren, vor imposanten Klippen surfen, die Spots von Nusa Lembongan erkunden und teilt sich mit etwas Glück die Wellen mit Schildkröten und Dugongs (Seeschweine).

Die besten Surfspots im Osten von Bali

Profi-Surfer in Keramas

Alle Weltklasse-Wellen von Bali brechen nach links, mit einer Ausnahme: Keramas. Die schnelle und steile Rechtswelle bricht über einem seichten und scharfen Korallenriff und lockt zahlreiche Profi-Surfer an, die sich hier auch bei internationalen Wettkämpfen  messen. Da die Welle sehr nahe am Strand bricht, kann man den Profis genau bei ihren spektakulären Manövern zusehen. Wer sich in Keramas ins Wasser wagt, um Barrels zu jagen, muss den einheimischen Surfern definitiv Respekt erweisen, denn sie haben hier immer Vorrang. Keramas funktioniert aber auch bei kleinem Swell, am besten am frühen Morgen und bietet so auch intermediate Surfern eine Gelegenheit die kraftvolle Welle zu surfen. Ein besonderes Highlight ist das Surfen bei Nacht: Denn das Hotel direkt vor dem Surfspot hat Flutlichter, sodass auch nach Sonnenuntergang gesurft werden kann.

Viel Abwechslung in Sanur

Auch wenn Sanur bei Touristen sehr beliebt ist, herrscht hier im Vergleich zu Kuta noch eine recht entspannte Atmosphäre. Am kilometerlangen weißen Sandstrand reihen sich Hotels aneinander wie die Wellen in der Regenzeit. Denn in Sanur gibt es mehrere Wellen, die vor allem bei fortgeschrittenen Surfern für viel Spaß sorgen. Die Surfspots Baby Reef, Sanur und Hyatt Reef brechen jedoch so weit vor dem Strand, dass man sie mit einem Boot anfahren muss. Die Wellen in Baby Reef sind immer kleiner als am Hyatt Reef und dessen linken Wellen sind auch für weniger erfahrene Surfer geeignet. Die anderen Spots brechen hauptsächlich nach rechts und sind recht anspruchsvoll.

Große Wellenauswahl vor Nusa Dua

Die Landzunge vor Balis Benoa Bucht ist mit riesigen Hotelanlagen zugebaut und ganz auf Massentourismus und Strandurlauber ausgelegt. Doch in der Regenzeit lockt der Sandstrand von Nusa Dua, welches seinen Namen von dessen zwei kleinen Halbinseln bekommen hat, mit einer Reihe von konsistenten Wellen für alle Surf-Level.

Die beiden bekannten Surfspots von Nusa Dua für Anfänger und Fortgeschrittene sind Mushroom Rock und Black Stone, die sich bei den Halbinseln von Nusa Dua befinden. Beide Surfspots sollten nur zwischen Mid-Tide und Flut gesurft werden, da sonst zu wenig Wasser über dem scharfen Riff ist. Während die Wellen von Black Stone hauptsächlich nach links brechen und bei kleinem Swell auch für Anfänger und Intermediates geeignet sind, ist Mushroom Rock eine schnelle, steile Rechtswelle nur für erfahrene Surfer.

Wellen für jedes Level in Pandawa

An der Ostküste der Bukit-Halbinsel liegt die lange Bucht von Pandawa, die einst als Secret Beach bekannt war. Dies ist inzwischen nicht mehr der Fall, nach Pandawa kommen am Wochenende viele Einheimische und auch unzählige chinesische Touristen haben den Strand für sich entdeckt. Doch die interessieren sich kaum für die Wellen, die sich in der ganzen Bucht verteilen und nach rechts und links brechen. Bei kleinerem Swell und bei Flut sorgen die Wellen von Pandawa bei Anfängern und indermediate Surfern für viel Spaß, während sich der Spot bei größerem Swell von einer anderen Seite zeigt: Dann muss man mit viel Strömung und kraftvollen Wellen rechnen.

Versteckter Juwel: Green Bowl

Ein wunderschöner Surfspot an der Ostküste der Bukit Halbinsel, der es in sich hat! Zum einen muss man einige hundert steile Steinstufen hinabsteigen, um zu den Wellen zu gelangen und zum anderen ist die schnelle, steile Welle eine Herausforderung für fortgeschrittene Surfer. Die Rechtswelle gilt als verstecktes Juwel Balis. Das türkisfarbene Wasser schimmert verheißungsvoll vor den riesigen Klippen, in denen sich zwei große Kalksteinhöhlen mit Steinheiligtümern befinden. Doch die starke Strömung und die Wellengröße sollte von oben nicht unterschätzt werden, ebenso wie der anstrengende Weg zurück zum Scooter.

Lebhafte Riffe vor Nusa Lembongan

Wer dem touristischen Bali entkommen und eine ursprüngliche Insel ohne viel Verkehr entdecken möchte, kommt nach Nusa Lembongan. Südöstlich von Bali gelegen, findet man vor der kleinen Insel eine wunderschöne Unterwasserwelt, Mangroven, weiße Sandstrände und drei Weltklasse-Wellen für jedes Level, je nach Wellengröße. Da die Surfspots an der Westküste der kleinen Insel liegen, funktionieren sie im Gegensatz zu den oben genannten Spots am besten in der Trockenzeit!

Alle Spots brechen über scharfem Riff, daher am besten nur bei Mid-Tide oder Flut surfen. Außerdem liegen die Wellen weit vor der Insel, sodass man entweder lange hinaus paddelt oder sich ein Boot nimmt.

Der einfachste Spot von Nusa Lembongan ist Playgrounds, eine schnelle Welle, die in beide Richtungen bricht und bei kleineren Wellen auch ein idealer Spielplatz für Anfänger und Longboarder ist. Sie liegt geschützt und bricht kleiner als die beiden anderen Reefbreaks. Rechts neben Playgrounds liegt der Surfspot Lacerations, eine schnelle Rechtswelle mit Barrel-Sektion, die ebenso wie der Pointbreak Shipwrecks, benannt nach dem Schiffswrack im Riff, nur etwas für erfahrene Surfer ist.

Fazit: Surfen auch in der Regenzeit

Die Ostküste von Bali hält auch für Surfer einige Schätze verborgen! Während der Regenzeit herrscht auf Bali vorrangig Westwind und so bläst es an den Surfspots der Ostküste offshore, was für perfekte Surfbedingungen sorgt. Zudem bietet die Ostküste zahlreiche unterschiedliche Surfspots zur Auswahl, bei denen jeder Surfer auf seine Kosten kommt. Eine perfekte Gelegenheit eine andere Seite von Bali zu erkunden und neue Surfspots zu entdecken.