Der hinduistische Taman Ayun Tempel ist ein ganz besonderes Heiligtum auf Bali. Er ist im Grunde eine Art Familientempel der Köningsfamilie von Mengwi. Auch wenn das Königreich schon lange Geschichte ist, ist der Tempel stets erhalten geblieben bzw. wieder aufgebaut worden. Heute stellt er ein besonderes Ausflugsziel dar. Ob sich ein Besuch lohnt, erfährst du in diesem Artikel.
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Wo liegt der Taman Ayun Tempel?
Der Taman Ayun Tempel liegt im Großraum von Denpasa, etwas nördlich der Stadt. Von Ubud aus beträgt die Entfernung zum Tempel in Luftlinie etwa zehn Kilometer, von Canngu sind es in etwa 13 Kilometer. Trotz der geringen Distanzen sollte man sowohl aus Ubud als auch aus Canggu mit mindestens 30 Minuten Anreisezeit per Auto oder Roller einplanen.
Geschichte des Taman Ayun Tempels
Der Taman Ayun Tempel gehört zu den schönsten und bedeutsamsten Tempeln auf Bali. Seine Geschichte reicht aber sehr weit zurück. Bereits im Jahr 1634 wurde der Tempel unter der Herrschaft von I Gusti Agung Putu, dem ersten König des Mengwi-Königreichs, fertig gestellt. Zu dieser Zeit zählte die Region Mengwi zu den mächtigsten Königreichen auf Bali. Der Taman Ayun Tempel war als zentraler Schrein für die königliche Familie sowie als spirituelles Zentrum gedacht.
Er diente dem Zweck, die Ahnen der königlichen Familie zu Ehren und um die Götter um Unterstützung für das Königreich zu bitten. Gebaut wurde der Tempel in der Nähe der Hauptstadt des damaligen Königreichs Mengwi. Dieses bestand etwa dort, wo sich heute das gleichnamige Dorf Mengwi befindet.
Heute wird die besondere Bedeutung des Tempels unterstrichen dadurch, dass er einer von fünf definierten Stätten des zum Weltkulturerbe zählenden Subak-Systems ist. Das Wasser des Tempels speist drei Subaks des Bezirks Badung.
Was macht den Taman Ayun Tempel sehenswert?
Der Taman Ayun zählt nicht nur zu den schönsten Tempeln auf Bali. Er ist auch die zweitgrößte Tempelanlage, gleich nach dem Besakih Tempel. Einzigartig macht den Taman Ayun Tempel seine Lage und die Gestaltung. Der Tempel wurde auf einer Flussinsel erbaut und ist heute noch von einem großen Wassergraben umgeben.
Diese besondere Lage inmitten eines breiten Wassergrabens findet man auf Bali so kein zweites Mal. Die prachtvoll angelegten Gärten des Tempels bilden zusammen mit den verschiedenen Tempelbauten eine Atmosphäre, die man nach Möglichkeit unbedingt erleben sollte.
Der Tempel auf mehreren Ebenen
Er ist einer der eindrucksvollsten Tempel der Insel und soll den hinduistischen Kosmos repräsentieren. Das Tempelgelände besteht aus drei Ebenen. Das Gelände selbst kann man nur über eine einzige Brücke erreichen. Diese führt über den Wassergraben der Anlage direkt zur ersten Ebene des Tempels. Diese Ebene ist gekennzeichnet durch wunderschön angelegten und sorgsam gepflegten Gärten sowie von einigen Tempelgebäuden. So befinden sich hier ein kleiner Wächterschrein sowie eine Halle, in der lokale Versammlungen und auch Hahnenkämpfe stattfinden. Ebenso findet man auf dieser Ebene einen großen Brunnen.
Die nächste Ebene erreicht man über einen Weg, der zu einem geteilten Tor führt. Hinter diesem Tor befinden sich traditionelle balinesische Statuen. Diese stellen die „Dewata Nawa Sanga“ dar. Es handelt sich dabei um neun Schutzgottheiten, die nach dem balinesischen Glauben jeweils in einer Windrichtung aufgestellt sind. Zudem befinden sich auf dieser Ebene noch einige kleine Tempelgebäude und Pavillons.
Der heiligste Bereich des Tempels
Auf der höchsten Ebene des Tempelgeländes stehen zahlreiche Schreine mit den typischen Merus – die übereinanderliegenden Dächer. Es handelt sich um den heiligsten Bereich des Taman Ayun Tempels. Das Tor zu diesem Bereich wird daher nur an ganz besonderen Feiertagen geöffnet. Zudem ist der Zutritt ausschließlich Hindus erlaubt. Aber auch, wenn man selbst keine Möglichkeit hat, diesen Teil des Tempels zu betreten, so ist er auch von außen wahrlich beeindruckend.
Fazit – Lohnt sich ein Besuch des Taman Ayun?
Der Taman Ayun ist die zweitgrößte Tempelanlage auf Bali und einer der bedeutendsten Tempel der Insel. Er ist fast 400 Jahre alt und heute eine lohnenswerte Attraktion, die man nicht auslassen sollte, sofern man ohnehin in der Region unterwegs ist. Die wunderschön angelegten Gärten in Kombination mit den berühmten Meru-Dächern bilden eine einzigartige Atmosphäre. Wir empfehlen definitiv einen Besuch des Taman Ayun.