Walter Spies

Walter Spies (* 15. September 1895 in Moskau; † 1942 im Indischen Ozean) war Musiker und Maler. 1923 verlässt er Europa nach Java, wo ihn der Sultan von Yogyakarta als Pianist und Kapellmeister an seinen Hof holt. 1927 zieht er nach Bali, beginnt sich mit der balinesischen Kultur auseinanderzusetzen.

Gefördert vom Fürsten Cocorde Gede Agung Sukawati reformiert er die balinesische Malerei und gründet Gamelanmusikensembles. In den 30er Jahren wird sein Haus zum kulturellen Zentrum Balis. Künstler, Musiker, Schriftsteller, Schauspieler (u.a. Charlie Chaplin) aus aller Welt sind bei ihm zu Gast.

Ab 1937 zieht er sich jedoch zunehmend zurück, zum einen weil er nicht mehr den Touristenführer geben will, zum anderen, weil er als Homosexueller zunehmend angefeindet wird. An Silvester 1938 wird er wegen unmoralischen Verhaltens kurzzeitig in Gewahrsahm genommen und in der Folge von der Pita Maha Association ausgeschlossen.
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Holland wird Walter Spies im unter niederländischer Herrschaft stehenden Bali zum Kriegsgefangenen und nach Java und Sumatra verbannt. Kurz vor der japanischen Invasion im Januar 1942 wird er auf ein Schiff von Sumatra nach Ceylon gebracht. Walter Spies stirbt am 18. Januar 1942, als das Schiff von einer japanischen Fliegerbombe getroffen wird.

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